Fachartikel
Vom Konstrukteur geforderte enge HB-Toleranzen an Führungsbahnen im originären Gusszustand und ihre mathematisch-statistische Sicherheit
von Werner Glass
Bei den unterschiedlichsten Gusssortimenten gibt es Funktionsflächen, die im Betriebszustand hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Dazu gehören die Führungsbahnen, besonders dann, wenn es sich dabei um Gleitführungen handelt, im Unterschied zu den wesentlich geringer beanspruchten Verstellführungen am Gusskörper.

Deshalb muss der Konstrukteur bereits in dieser Phase der Entstehung des späteren Gussteils dem gesamten Komplex der zu erwartenden Verschleißproblematik die erforderliche Aufmerksamkeit widmen, sich inhaltlich-gedanklich mit den Erfordernissen und Erwartungen beschäftigen beziehungsweise auseinandersetzen. Die Notwendigkeit ist gegeben aus der praxisgesicherten Erkenntnis, dass die Funktionstüchtigkeit dieser speziellen Gussteilpartien einen wesentlichen und gleichzeitig bestimmenden Einfluss auf die Qualität und Zuverlässigkeit der gesamten Maschine ausübt. Sicherlich deshalb gibt es umfangreiche diesbezügliche Untersuchungen und einschlägige Publikationen. Dazu ist jedoch kritisch anzumerken, dass nicht alle publizierten Prüfverfahren und Prüfergebnisse den tatsächlichen Bedingungen eines realen Betriebszustandes entsprechen. Diese sind deshalb dann für den praktischen Anwendungsfall weder hilfreich noch anwendbar. Im vorliegenden Aufsatz sollen in komprimierter Form die wesentlichsten Aspekte dieser Verschleißproblematik dargestellt werden.
Autor: Werner Glass, Zeulenroda
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